Wenn da am Ende eines Strickprojektes nicht noch die endlosen Fäden zu vernähen wären!
Kennst du das? Also ich nicht!
Nein zaubern kann ich auch nicht, aber ich habe da so meine Tricks, die lästigen BackUp-Tätigkeiten beim Stricken zu eliminieren. Du gleich auch … lies einfach weiter 😉!
Trick No1: Top-Down-Stricken
Beim Top-Down-Stricken wird ein Strickstück (Pullover, Cardigan, Slipover, …) oben am Hals begonnen und nach unten zu Bündchen an Rumpf und Ärmeln in einem Stück gestrickt. Dies erfolgt - bis auf Ausnahmen, wie z.B. bei verkürzten Reihen alias German Short Rows - in Runden (nicht in Reihen). Durch das Arbeiten in Runden entfallen die Kanten, die später (mühsam) mit Hilfe des Matratzenstichs zusammengestrickt werden müssten. Weitere überzeugende Vorteile der Top-Down-Methode kannst du in unserem Blogpost 5 Vorteile von Top-Down-Projekten nachlesen.
Auch bieten wir zu diesem Thema in unserem Showroom regelmäßig Kurse zu diesem Thema an. Du kannst dich auf unserem Onlineshop unter https://frauschaefer.info/collections/kurse hierfür anmelden.
Fäden bereits beim Stricken miteinander verbinden
Ein Knäuel ist zu Ende oder ein Farbwechsel steht an und ein neues Knäuel muss angeknüpft werden. Je nach Garnart gibt es hier mehrere Möglichkeiten, bei denen am Ende teilweise sogar das Faden vernähen eingespart werden kann.
Trick No2: Fäden verbinden mit dem magischen Knoten
Der magische Knoten wird auch Frankfurter- oder Weberknoten genannt. Dabei werden die Knäuelenden jeweils mit dem anderem Knäuel verknotet. Wie du das genau machen kannst, zeige ich dir in diesem Video.
Diese Methode ist für alle Garnqualitäten geeignet. Der Knoten löst sich auch nicht beim Waschen. Die überstehenden Enden können einfach abgeschnitten werden und das Fäden vernähen am Ende deines Strickprojektes entfällt.
Den folgenden Trick, das Verflechten des neuen und alten Fadens, wende ich am liebsten an. Dafür muss das Wollknäuel aber aus mehreren Fäden bestehen, sonst funktioniert diese Technik nicht. Diese Methode ist von mir wirklich auf Herz und Nieren geprüft und mir ist noch niemals nie ein Loch nach dem Waschen entstanden.
Trick No3: Fäden durch Einflechten miteinander verbinden
Fäden, die aus mehreren Einzelfäden bestehen (2ply, 3ply) können beim Strickgarn-Wechsel ganz einfach miteinander verflochten werden. Dabei wird der Faden des ausgehenden Wollknäuels auf ca. 10 cm in zwei Teile gesplittet (z.B. bei 3ply ein Faden auf der einen und zwei Fäden auf der anderen Seite), wobei die Fadenenden nach rechts zeigen. Der Faden des neuen Wollknäuels wird zwischen die beiden Teile gelegt (Fadenende zeigt nach links) und nun werden die drei Teile auf ca. 3 cm miteinander verflochten. Wie du das genau machst, zeige ich dir in diesem Stricktutorial:
Trick No 4: Fäden unsichtbar verbinden mit dem Russian Join
Der Russian Join ist für fast alle Garnarten geeignet und verbindet zwei Fäden unsichtbar und untrennbar miteinander. Du benötigst hierfür eine Vernähnadel und deine zwei Fadenenden. In nachfolgendem Strickvideo zeige ich dir, wie du den Russian Join anwendest.
Trick No 5: Fäden unsichtbar verbinden mit der Split-Ply-Join-Methode
Es gibt weiter auch noch die Split-Ply-Join-Methode. Dabei wird die Drehung der Fäden genutzt, um sie mit dem neuen Faden entgegengesetzt zu verdrehen und zu verbinden. Google den Begriff gerne einmal, ich möchte diese Methode hier einfach nur erwähnt haben. Ich selber nutze sie eigentlich nie.
Trick No6: Fäden doppelt stricken (alt + neu)
Bei ganz dünnen Fäden kannst du den neuen Faden auch einfach über ein paar Zentimeter mit dem alten Fadenende zusammen mitstricken. Idealerweise wendest du diese Methode bei Wollgarnen mit tierischen Fasern an und auch nur an verdeckten Stellen wie der Seitennaht.
Das waren die Techniken, die du im laufenden Strickprozess anwenden kannst. Hier gibt es sicher noch weitere Tricks. Die beschriebenen Methoden sollte dir aber schon gut weiterhelfen und bei der Anwendung wirst du sicher deine Lieblingstechnik finden.
Fäden am Ende sicher vernähen
Nicht alle Fäden lassen sich bereits beim Stricken verarbeiten - da wäre dann ja zumindest noch der Anfangs- und der Endfaden.
Trick No7: Fäden einweben
Ich webe den Endfaden in der Regel auf der Rückseite meines Strickteils in das Muster ein.Auch hierzu habe ich dir ein kleines Video aufgenommen, um die Technik zu verdeutlichen.
Zusatztrick - Mehrfädig stricken
Strickst du mit mehreren Fäden gleichzeitig, empfehle ich dir das Anknüpfen der neuen Knäuels nicht bei allen Fäden gleichzeitig zu machen. Betrachte jeden Faden einzeln und versetze das Anknüpfen um ein paar Zentimeter oder am besten Reihen/Runden. Pro Fadenende kannst du dann die oben beschriebenen Techniken anwenden.
Jetzt kann ich dir nur noch wünschen, dass du dir deine Strickprojekte so einfach wie möglich gestaltest und die aufwändige „Aufräumarbeit“ auf ein Minimum reduzierst, damit du dich auf deine Kern-Leidenschaft - das Stricken - konzentrieren kannst.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Testen und eine schöne „Zeit zu Stricken“ wünscht dir deine FRAU SCHÄFER
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