Strickstücke sind wahre Schätze – ob handgestrickte Pullover, kuschelige Schals oder zarte Spitzenmuster. Damit deine Strickarbeiten lange schön bleiben, ist die richtige Pflege entscheidend. Doch wie wäscht man Strickstücke, ohne dass sie einlaufen, ihre Form verlieren oder verfilzen?
In diesem Blogartikel zeige ich dir, worauf du bei der Reinigung deiner Strickarbeiten achten musst:
- Die Wahl der richtigen Waschmethode
- Tipps zum Trocknen und Lagern
- Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
1. Das Material bestimmt die Waschmethode
Strickstücke gibt es aus verschiedenen Materialien, von Baumwolle über Wolle bis hin zu synthetischen Fasern. Die Pflege hängt maßgeblich vom Garn ab.
Pflegehinweise auf dem Etikett beachten
Die meisten Garne haben ein Etikett mit Pflegehinweisen. Diese geben Auskunft darüber, ob dein Strickstück maschinenwaschbar ist oder per Hand gewaschen werden sollte.
- Wolle, Kaschmir und Alpaka: Meistens nur Handwäsche, da sie empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren.
- Baumwolle: Oft maschinenwaschbar, jedoch bei niedrigen Temperaturen.
- Mischgarne: Achte hier besonders auf den Anteil empfindlicher Fasern wie Wolle oder Seide.
💡 Tipp: Wenn du das Etikett nicht mehr hast, teste zunächst an einer unauffälligen Stelle, wie das Material auf Wasser und Reinigungsmittel reagiert.
2. Handwäsche: Die schonendste Methode
Die Handwäsche ist für Strickstücke oft die beste Wahl, da sie das Material schont und ein Verfilzen verhindert. So geht’s:
- Lauwarmes Wasser verwenden: Das Wasser sollte maximal 30 °C warm sein, um ein Einlaufen zu vermeiden.
- Mildes Waschmittel einsetzen: Spezielle Wollwaschmittel oder Babyshampoo sind ideal.
- Sanft bewegen: Lege das Strickstück ins Wasser und bewege es vorsichtig – auf keinen Fall reiben oder wringen!
- Gut ausspülen: Spüle das Strickstück mit klarem Wasser, bis keine Waschmittelreste mehr vorhanden sind.
💡 Extra-Tipp: Gib einen Schuss Essig ins letzte Spülwasser, um die Fasern zu glätten und die Farben aufzufrischen.
3. Maschinenwäsche: Nur mit Vorsicht
Einige Strickstücke können in der Maschine gewaschen werden – vorausgesetzt, das Material ist robust genug. Hier sind die wichtigsten Punkte:
- Schonwaschgang wählen: Am besten mit einem speziellen Wollwaschprogramm.
- Waschbeutel nutzen: Um das Strickstück vor Reibung zu schützen, lege es in einen Wäschesack.
- Niedrige Temperaturen: Maximal 30 °C, um ein Einlaufen oder Verfilzen zu vermeiden.
- Kein Schleudern: Schleudern kann die Fasern strapazieren. Wähle eine niedrige Umdrehungszahl oder lasse es ganz weg.
4. Das richtige Trocknen
Nach der Wäsche ist das Trocknen genauso wichtig wie die Reinigung selbst, um die Form und Qualität deiner Strickstücke zu erhalten.
Wichtige Schritte:
- Nicht auswringen: Drücke das Wasser sanft aus, ohne das Strickstück zu verdrehen.
- Flach auslegen: Lege das Strickstück auf ein Handtuch und forme es in seine ursprüngliche Form.
- Lufttrocknen lassen: Lasse es an einem gut belüfteten Ort trocknen, jedoch fern von direkter Sonneneinstrahlung oder Heizkörpern.
💡 Tipp: Tausche das Handtuch nach ein paar Stunden aus, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen.
5. Häufige Fehler vermeiden
Damit deine Strickstücke lange schön bleiben, solltest du folgende Fehler vermeiden:
- Zu heißes Wasser: Hitze führt dazu, dass Naturfasern einlaufen oder verfilzen.
- Falsches Waschmittel: Normale Waschmittel enthalten oft Enzyme, die Wolle schädigen können.
- Aufhängen zum Trocknen: Nasse Strickstücke können sich verziehen, wenn sie aufgehängt werden.
- Zu lange in Wasser lassen: Fasern wie Wolle saugen sich schnell voll und verlieren ihre Elastizität.
Fazit: So pflegst du deine Strickstücke richtig
Mit der richtigen Pflege bleiben deine Strickstücke nicht nur weich und schön, sondern begleiten dich auch über viele Jahre hinweg. Egal ob Handwäsche oder Maschinenwäsche – das Material gibt den Ton an. Sanfte Reinigungsmittel, niedrige Temperaturen und das richtige Trocknen sind die Schlüssel zu langlebigen Strickarbeiten.
Nimm dir die Zeit, deine handgemachten Schätze behutsam zu pflegen – schließlich steckt viel Liebe und Arbeit in jedem Maschenwerk!
Mein ganz persönliches Fazit: Der etwas andere Weg
Wenn du bis hier gelesen hast (was mich natürlich sehr freut 😉, danke für deine Zeit!), dann darf ich dir sagen, dass die Waschempfehlungen oben natürlich der idealen Vorgehensweise entsprechen und ich diese auch genau so in meinem Studium der Bekleidungstechnik gelernt habe ABER ich mach es dann doch etwas anders 🫣.
Ich wasche meine Strickstücke ALLE in der Waschmaschine, weil ich der Meinung bin, dass die ja dafür da und eine Experte im Waschen ist. Ich packe meine Strickstücke, egal welche Faser, in einen Waschbeutel und stecke diesen in die Maschine. Ich verwende ausschliesslich hochwertige Waschmittel (eine kleine Menge ist meist völlig ausreichend) und dann stelle ich die Maschine auf das Wollwaschprogramm, 20 Grad (alternativ Kaltwäsche), 600 Umdrehungen ein und los gehts.
Trocknen dürfen meine Strickteile wie oben beschrieben, aber ganz zum Schluss, wenn das gute Stück fast trocken ist, packe ich es nochmals ins Wollfinish-Programm meines Trockners und freue mich nach 6 Minuten immer wie ein kleines Kind über das wundervolle Ergebnis.
Ich würde meinen "Waschstil" nicht mit dir teilen, wenn er mich nicht schon jahrelang erfolgreich und (fast) ohne Verluste durch meine Strickzeit begleitet hätte.
Bei dem "fast" handelt es sich um einen kleinen Faux-Pax vor kurzer Zeit, bei dem ich 2 Tage vor einem Fotoshootings zwei Kollektionsteile in die Maschine gepackt habe und beim Einstellen der Umdrehungen geträumt habe ... ja, die beiden Teile sind jetzt in unserer Puppenkleider-Kiste und eines der Kollektionsteile haben wir innerhalb 48 Stunden (Danke an meine liebe Strickfee Chris alias @liebstemasche) im Staffellauf neu hergestellt. 😅
Wie pflegst du deine Strickstücke? Teile deine Tipps oder Fragen in den Kommentaren!
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